07.01 2022 Fedanken eines Heiden...
07.01.2022 23:31

Gedanken eines Heiden...

Die Raunächte sind vorbei und wir sind zum Alltag zurück gekehrt.

Ich habe in einer Gruppe die Frage gestellt was die Rückbesinnung auf den Glauben während der Raunächte für Erkenntnisse hervor gebracht worden sind.

Seit einer Woche sitze ich hier und überlege was ich Euch schreiben soll. Das Problem ist nicht ein Mangel an Themen, das Problem ist das ich mich nicht immer wiederholen möchte.

Es zeigt mir das die Szene auf der einen Seite stagniert, auf der anderen Seite sich zunehmend aber auch radikalisiert. Ich habe in den letzten Tagen in einer neuen Gruppe gelesen das man nur noch historisch korrekte Details zulassen möchte, und das alles was nicht exakt und korrekt ist, nicht erwünscht wird. Eine Expertengruppe also...

Die Kehrseite der Medallie ist eine Gruppe in der alles erlaubt ist. Jeder kann alles behaupten weil es ja Auslegungssache ist was und wie es gemacht wird. Was interessiert uns die Geschichte...

Ich denke der Mittelweg ist der sinnvollste.
Auf der Basis der Geschichte und der alten Werte was Modernes auf zu bauen das unserer Zeit entspricht.

Das würde aber für allen Seiten bedeuten das man Kompromisse eingehen muss, ... und da wird es schwierig.

Ich habe das Thema schon öfters angesprochen und lange darüber nachgedacht. Wenn wir uns mal in der Szene umschauen, dann ist es noch ein sehr weiter Weg. Ich will keinen "Einheitsbrei", aber wir sollten uns schon auf eine real existierende Basis aus Geschichte, Tradition, und Glauben stützen. Der Slogan "alles ist erlaubt was gefällt" sollte nicht unbedigt zutreffen.

Vieles was man in der Szene antrifft hat mit dem Glauben nichts mehr gemein, sonder wandert ab in die Isoterik oder ist einfach erfunden. Das hat mit dem was von unseren Vorfahren kommt und mit dem was wir glauben nichts mehr zu tun.

Die Frage ist: Warum ist das so?

Ich glaube das viele nicht mit dem Herzen dabei sind. Es ist schick, ein Trend, ein Event, cool und/oder "the place to be".

Es ist schon mehr als nur ein Möljnir zu tragen (übertrieben gross und protzig), lange Haare oder eine Frisur aus Vikings, Met zu trinken, Odin zu rufen, sich auffällig zu schminken, Gewandung zu Tragen und ständig zu erklären man wird nach Walhalla kommen. (Die häufigsten Vorurteile, die aber leider sehr oft, zu oft, zutreffen.)

Es bedeutet Arbeit, Recherche, Selbstreflektion, an sich arbeiten, kontinuierlich lernen, sich mit Wissenden austauschen, sich zu entwickeln, und so vieles mehr. Einen alten Glauben wieder aufleben zu lassen bedeutet eine grosse Anstrengung und ein Bekenntnis. Es reicht nicht das halbherzig zu machen, es ist eine Verpflichtung.

Ich sehe diese Verpflichtung zu unserem Glauben, unserer Philosophie und unserer Art zu Leben in der Szene nicht als gegeben.

Wenn ich mir die Gruppen so anschaue, dann sind es immer die Gleichen die sich für den Glauben einsetzen. Und es geht mir nicht darüber das wir alle das Gleiche machen, oder gar das Gleiche glauben. Es geht mir darum das jeder der sich zum Glauben bekennt, das auch ernst nimmt. Wenn man bedenkt das es in jeder Gruppe nur ein kleiner Teil ist, der sich dem Glauben verpflichtet fühlt, dann ist die reale Szene wesentlich kleiner als es den Anschein gibt. ich behaupte das mehr als 50% nur Mitläufer sind die das ganze nicht tatsächlich ernst nehmen (und das ist niedrig geschätzt).

Um so trauriger das selbst die relativ wenigen so zerrissen und zerstritten sind.

Es ist nach nun mehr über 5 Jahren echt ermüdend wenn man zu dem Ergebniss kommt, das es vielleicht besser ist sich mit Gleichgesinnten zu umgeben und den Rest seinem Schicksal zu überlassen. Die Tatsache das ich wiedermal zum Anfang eines neuen Jahres mich mit dieser Thematik beschäftige, zeigt mir das irgend etwas nicht stimmt.

Im Dialog mit Gleichgesinnten kommt immer öfters der Wunsch sich zurück zu ziehen und "sein eigenes Ding" zu machen. Auch ich erwische mich immer öfters dabei darüber nachzudenken ob das so alles noch Sinn macht. Auch darüber habe ich schon geschrieben.

Und dennoch... Ich glaube das es allen gegenüber unfair wäre, die nach Wissen und Leitung suchen. Leider gibt es zu viele die das "nur zum Spass" machen.

Ich denke es gibt keinen goldenen Weg zum Ziel zu kommen, denn der Weg ist das Ziel. Wir sollten uns dennoch alle darüber Gedanken machen, was wir wollen, und das entsprechend kommunizieren.

Ich für meinen Teil nehme den Glauben sehr ernst. Ich lerne jeden Tag was dazu, und gebe mir aller Mühe nach den Tugenden zu leben.
Ich bin nicht der grösste wenn es um die Rituale und Feste geht, aber ich lebe mit den Göttern. Sie sind ein grosser Teil meines Lebens geworden, und ich möchte Sie in meinem Leben nicht mehr missen.

Wie seht Ihr das?

Ich wünsche allen ein entspanntes Wochenende.

Mögen die Götter immer an Eurer Seite sein.

Euer Mike

Text: Mike Jarosch
Bildrechte: Mike Jarosch

#gedankeneinesheiden

Informationen zu diesem Artikel
  • Erstellt von: Mike120665
    Kategorie: Allgemein
    07.01.2022 23:31:00 Uhr

    zuletzt bearbeitet: 07.01.2022 23:32
  • Keine Kommentare
Kommentare
Es wurden noch keine Kommentare erstellt

Der Captcha wurde falsch eingeben.

Sie haben zu viele Bilder in Ihrem Beitrag. Maximal dürfen Bilder verwendet werden.

Sie haben zu viele animierte Bilder in Ihrem Beitrag. Maximal dürfen animierte Bilder verwendet werden.

Ein in Ihrem Beitrag verwendetes Bild überschreitet die zulässige Breite, die vom Administrator des Forums festgelegt wurde. Die maximal erlaubte Breite sind Pixel.

Ein in Ihrem Beitrag verwendetes Bild überschreitet die zulässige Höhe, die vom Administrator des Forums festgelegt wurde. Die maximal erlaubte Höhe sind Pixel.

Der eingegebene Text ist zu lang (maximal 65.500 Zeichen).

Sie dürfen erst in Tagen Links zu externen Webseiten posten.

Sie dürfen erst nach Beiträgen Links zu externen Webseiten posten