Gedanken eines Heiden...

Wisst ihr was eine " bucket list" ist?

Es ist eine Liste der Dinge die man immer machen wollte im Leben. Wenn man älter wird, dann beginnt man auf sein Leben zurück zu blicken und überlegt sich was man von dieser Liste noch unbedingt erledigen möchte.

Ich habe gemerkt das ich in letzter Zeit immer öfters auf meine "bucket list" schaue und auf mein Leben zurück Blicke und überlege was ich noch davon noch "erledigen" kann.

Es sind Kleinigkeiten. Der Kauf einer bestimmten Jacke die man schon lange haben möchte. Der Besuch eines Konzerts einer Gruppe die man schon sein ganzes Leben lang hört. Der Verzehr einer bestimmten Speise. Eine Reise an einen Ort von dem man schon sehr lange träumt.

Warum schreibe ich darüber?
... und was hat das mit unserem Glauben zu tun?

Ich schreibe darüber weil mir immer bewusster wird das ich mich im 3. Drittel meines Lebens befinde. Ja, ich merke langsam ich komme in die Jahre. Mir wird das immer bewusster, weil ich immer mehr darüber nachdenke was war, was ist, und was noch werden soll. Ich denke darüber nach das ich nur noch ca. 10 Jahre Arbeiten muss, um mir unsere Wohnung, unser Leben bezahlen zu können.

Was hat das mit dem Glauben zu tun?

Ich weiß es im Moment nicht...

Was ich allerdingens merke, ist die Tatsache das ich zur Zeit unsere Götter in Frage stelle. Mit alle dem was in der Welt so los ist, frage ich mich wo, was und warum die Götter damit bezwecken. Da ist es egal ob es unsere Götter, oder die "höheren Wesen" ander Glauben und Religionen betrifft.

In etlichen Diskussionen mit Gleichgesinnten ist das Argument gefallen das diese Frage nicht relevant ist. Wir sollten aufhören unsere Unzulänglichkeiten "den Göttern in die Schuhe zu schieben". Sie sind nicht da um uns an die Hand zu nehmen und uns zu leiten, sie begleiten unser Leben nur.

OK, das ist eine gute Einstellung. Die Frage die sich mir dann aber aufdrängt:
Was nützt uns der Glaube denn dann, wenn die Götter für nichts verantwortlich gemacht werden können? Was nützt es uns dann, einfach nur an Götter zu Glauben die einfach nur da sind?
Und...
Wenn die Götter für die Aktionen der Menschen keine Mitverantwortung tragen, warum sollte man sie um Hilfe bitten, geschweige den verehren? Wenn sie für nichts verantwortlich sind, wer sagt uns das sie uns und unseren Bitten überhaubt zuhören, geschweige denn, sich positive oder negative bemerkbar machen?

Desdo älter ich werde, desto öfter stelle ich mir derartige Fragen.

Versteht mich nicht Falsch, ich bin davon überzeugt das es die Götter gibt. Ich stelle zur Zeit jedoch unser Verhältniss zu diesen Göttern in Frage. Ich denke wir müssen den Glauben "entromantisieren".

Die Götter kümmern sich ein Dreck über Einzelschicksale der Menschen. Ich gehe so weit und behaubte das sie sich komplett aus unseren Angelegenheiten raus halten. Je schneller wir das lernen und uns dessen bewusst werden, je schneller werden wir ein realistisches Bild unseres Glaubens erhalten.

Ich habe keine Antworten.
Ich weiß nur das ich älter werde, und mit zunehmender Lebenserfahrung ich gelernt habe, dass ich mich in erster Linie auf mich selbst, in zweiter Linie auf meine Familie (und das hat nichts mit Biologie zu tun), in Dritter Linie auf wahre Freund, verlassen kann.

Die Götter spielen in meinem Leben durchaus eine Rolle. Ich frage mich zur Zeit nur welche genau es ist. Das ist zur Zeit unklar.

Und die Bucket List?
Es ist der Versuch dem Leben einen Sinn zu geben in dem man "kleine Ziele" noch erreicht. Es sind Habdlungen die nichts mit den Göttern zu tun haben, die man aus eigenem Antrieb heraus geregelt bekommt. Es gibt einem ein gutes Gefühl, und ich brauche dafür keine Götter.

Abschließend noch folgende Frage:

Was nützt uns der Glauben an die Götter wenn diese einfach nur da sind?
Rituale... hören sie überhaubt zu?
Oder ist es lediglich ein Placebo für unseren Verstand?

Ich bin mir im Klaren das das heftige Fragen sind. Wie immer, bitte bleibt fair und sachlich in der Diskussion.

Mögen die Götter Euch beistehen.

Schöne Restwoche und ein friedliches Wochenende,

Euer Mike

Text: Mike Jarosch
Bildrechte: Mike Jarosch

#gedankeneinesheiden